Sonntag, 3. Mai 2015

Archival Cooperation and Community Building in the Digital Age, Internationale Tagung, Prag 27.-29.04.2015

Am 27. – 29. April 2015 fand die internationale Tagung unter dem Titel „Archival Cooperation and Community Building in the Digital Age“ in Prag statt. An der Tagung haben Teilnehmer aus Tschechien, Slowakei, Österreich, Schweiz, Deutschland, Niederlanden, Kroatien, USA, Ungarn, England, Dänemark, Schweden, Malta, Italien, Spanien und Serbien teilgenommen. Die Tagungsräume wurden durch den Kloster Břevnov zur Verfügung gestellt. Parallel zu der Tagung fand auch das jährliche Treffen des Vereins ICARUS.
Die Tagung wurde durch Eva DRAŠAROVÁ, Pater Alexius VANDROVEC, Thomas AIGNER und Eva ŽÁKOVÁ geöffnet. 

Der erste Beitrag der Tagung wurde durch Frédéric KAPLAN aus École politechnique fédérale de Lausanne präsentiert. KAPLAN sprach über das Projekt The Venice Time Machine Project

Die Tagung wurde in mehrere thematische Sitzugen gegliedert. In der ersten Sitzung unter dem Titel The Czech Archival Landscape haben sich tschechische Archive und die Digitalisierungsprojekte präsentiert. Eva DRAŠAROVÁ, die Direktorin des Tschechischen Nationalarchivs in Prag sprach über die Entwicklung des E-Goverments, Digitalisierung in der Tschechischen Republik wie auch über den digitalen Lesesaal des Nationalarchivs. Eva GREGOROVIČOVÁ aus dem Tschechischen Nationalarchiv präsentierte die Digitalisierung der Dokumente und Manuskripte der Archive der toskanischen Großherzoge aus dem Haus Habsburg-Lothringen, wobei aus diesen Beständen bis heute ca 30000 Digitalisate gemacht wurden. Lenka MATUŠÍKOVÁ aus dem Tschechischen Nationalarchiv sprach über die Digitalisierung der Quellen zur jüdischen Geschichte aus den Jahren 1784-1950. Über die Digitalisierung der Stadtbücher in der Tschechischen Republik hat Kateřina ZENKLOVÁ aus dem Tschechischen Nationalarchiv informiert. Das Projekt Libri civitatis wurde in zwei Phasen in den Jahren 2009 bis 2015 durchgeführt. Laděna PLUCAROVÁ hat über den Ausbau, Funktion und die internationalen Perspektiven des Staatlichen Regionalarchivs in Třeboň gesprochen. Tomáš ČERNUŠÁK präsentierte die neuen Digitalisierungsprojekte des Mährischen Landesarchivs in Brünn. Karel HALLA und Milan AUGUSTIN sprachen über das Projekt Porta Fontium und Bayerisch-tschechisches Netzwerk digitaler Geschichtsquellen, wie auch über die zukünftigen Perspektiven der Digitalisierung.


Am Abend fand noch traditionelles Fußballspiel und anschließend ein gemeinsames Essen statt.


Erste Sitzung am Dienstag fand unter dem Titel Genealogical resources: rooting and branching statt. Herbert WURSTER aus dem Archiv der Diözese Passau sprach über die Zugänglichkeit der online Quellen in Europa und über die Notwendigkeit der Indexierung der Digitalisate, wie auch über die Korrektur der Fehler in den Datenbanken. Georg GAUGUSCH aus der Heraldisch-genealogischen Gesellschaft Adler aus Wien sprach über die Geschichtsforschung in Zentraleuropa im 21. Jahrhundert, Peer BOSELIE, Stadtarchivar aus Sittard-Geleeen in Niederlanden hat das Aezel Project präsentiert. Boris BLAŽINIČ aus Kroatien präsentierte seinen Vortrag unter den Titel How to sell the past? – People buy people first. Gunter Junkers aus dem Verein für Computergenealogie sprach in seiner Präsentation über Technologien und Indexing und Transkriptionen der Quellen. Pamela WEISBERGER aus USA sprach über die All Galicia Database

Die zweite Sitzung des Tages unter dem Titel „Public Private Partnership: beneficial all around?“ fand ebenfalls am Dienstagvormittag unter dem Vorsitz und Moderation von Francesco ROBERG aus dem Hessischen Staatsarchiv in Marburg statt.  Im Mittelpunkt dieser Sitzung stand die Zusammenarbeit der Archive mit privaten Unternehmen, wie auch die verschiedenen Gründe, die zur Zusammenarbeit führen. Sofie QUIDENUS sprach über die Erfahrungen des privaten Unternehmens mit öffentlichen Institutionen. Max KAISER aus der Österreichischen Nationalbibliothek präsentierte das Projekt Austrian Books Online, und sprach über die Zusammenarbeit zwischen der Nationalbibliothek mit Google, wie auch über die Umsetzung und Ziele dieses Projektes. Caroline KIMBELL aus National Archives UK sprach über die erfolgreiche Zusammenarbeit bei verschiedenen Projekten mit privaten Unternehmen, wobei auch teilweise durch diese Zusammenarbeit die Stellen in der Archives gesichert werden.
Vladka LEMIČ sprach über die Gründe der Digitalisierung in kroatischen Archiven, wo nach der Restrukturierung die schnelle Sicherung des Archivguts im Vordergrund stand. Weiter sprach sie über die langjährigen Erfahrungen an Projekten wie ICARUS oder Monasterium.

Die dritte Sitzung des Tagen fand unter dem Titel „Geospatial Genealogy, Cadastral Maps and Digital Archives: Partnership and Collaborations“ statt. Die Sitzung wurde durch András SIPOS aus dem Budapester Stadtarchiv moderiert. Elöd BISZAK aus der Gesellschaft ARCANUM sprach über die Zusammenarbeit mit verschiedenen Archiven in Europa bei der Digitalisierung der Karten, wie auch über die verschiedenen Projekte und Entwicklungen. Pamela WEISBERGER und JAY OSBORN aus der Gesellschaft Gesher Galicia Inc. aus USA haben das Galicia Projekt aus der Seite der Nutzung von verschiedenen Karten präsentiert. Peer BOSELLIE aus Sittard-Geleen aus Niederlanden sprach über das Aezel Project. Dieses Projekt entstand an der Arbeit von ausschließlich freien Mitarbeitern, die das Projekt auf freiwilligen Basis ausgearbeitet haben.  Hier wurde das Kartenmaterial an Beispielen präsentiert.
Die vierte Sitzung des Tages „Let the crowd work!“ unter dem Vorsitz von Alexander SCHATEK aus der Thopotheque.at befasste sich mit dem Thema Freiwilligenarbeit und Erfahrungen mit Freiwilligenarbeit. Sarah LUND PETERSEN und August ERIKSEN aus dem Dänischen Nationalarchiv in Copenhagen, wie auch Gunilla NORDSTRÖM und Maria LARSSON ÖSTERGREN aus dem Schwedischen Nationalarchiv in Stockholm sprachen über ihre Erfahrungen mit Freiwilligenarbeit. Es wurden wie positive Aspekte so auch negative Aspekte die Freiwilligenarbeit angesprochen, wobei bei den negativen Aspekten die Nutzung der Arbeit ohne Belohnung und die nicht fachliche Ausbildung der Freiwilligen im Vordergrund stand. Kathrin SAMMER aus der Topothek Neufelden präsentierte die Arbeit am Projekt der Tophothek und die Möglichkeiten der Freiwilligenarbeit. Milena DOBREVA aus der Universität Malta sprach auch über die Möglichkeiten der Freiwilligenarbeit. Alexander SCHATEK hat die Freiwilligenarbeit anhand des Portals www.topothek.at beschrieben. 

Am Ende des Tages fand noch eine Führung durch das Kloster Břevnov statt und anschließend ein Orgelkonzert in der Kirche der heiligen Margarethe und ein Empfang im Kloster. 

Am Mittwoch startete die Tagung mit der Sitzung unter dem Titel Learning the pat to build the future: education in the Digital Age. Die Sitzung konzentrierte sich auf die Nutzung der Plattform MOM-CA durch Studenten, wie auch auf andere Möglichkeiten der Nutzung der verschiedenen online-Plattformen im Unterricht. Antonella AMBROSIO und Vera Isabell SCHWARZ-RICCI  aus der Universitá degli Studi di Napoli Federico II, wie auch Adelheid KRAH aus dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung sprachen über die Nutzung des Portals MOM-CA zum Unterricht an der Universität. Marie RYANTOVÁ aus der Südböhmischen Universität in České Budějovice, Ludmila SUTLÍKOVÁ aus der Universität Jan Evangelista Purkyně in Ústí nad Labem, Manuel SALAMANCA aus der Universität Comlutense Madrid wie auch Lucyna HARC und Przemyslaw WISZEWSKI aus dem Institut für Geschichte an der Universität in Wroclaw sprachen über die Nutzung verschiedener digitalen Quellen beim Unterricht, wie auch über die mögliche Nutzung der Monasterium-Datenbank.

Die letzte Sitzung der Tagung unter dem Titel Building from scratch: written heritage online fand unter dem Vorsitz von Thomas AIGNER statt. Gerhard IMMLER präsentierte die digitalisierten Urkunden des Bayerischen Staatsarchivs in München. Žarko VEJOŠEVIC hat die Datenbank der digitalisierten serbischen Urkunden präsentiert, wobei sich die Urkunden nicht nur in Serbien befinden. Die Datenbank soll in der Zukunft auch ins Englische übersetzt werden und so nicht nur für serbisches Publikum zugänglich sein wird. Belén der ALFONSO ALONSO-MUŇOYERRO aus dem Historischen Nationalarchiv in Spanien in Madrid sprach die Entwicklung eines Projektes für die Digitalisierung der Urkunden für das Monasterium Projekt, wobei sehr viele Probleme, wie physische Beschaffenheit der Urkunden, fachliches Personal, Katalogisierung, wie auch die Menge der Urkunden angesprochen wurden. Maria Rosaria FALCONE und Francesco LERRA aus der Universitá degli Studi di Napoli Federico II präsentierten die Erfahrungen wie auch die Probleme bei der Digitalisierung der Archivalien in Italien. Eniko TÖRÖK und Anton AVAR sprachen über die Digitalisierungsprojekte im Ungarischen Staatsarchiv in Budapest, András SIPOS sprach über den ICARUS Workshop „Cartography and Cadastral Maps: Visions from the past, for a vision of our future, der in Pisa im Oktober 2013 stattfand. In abschließenden Wörtern sprach Thomas AIGNER über die Rückblicke und Perspektiven des ENArC-Projektes.

Nach der Tagung fand noch eine Führung durch die Bibliothek des Klosters Strahov und die Führung durch die erste Abteilung des Nationalarchivs in Prag.

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© Zuzana Ráczová

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